Schritt- für -Schritt-Anleitung zum Entrosten

  • Hallo,


    ich habe einen 13 Jahre alten Astra, der in letzter Zeit bedenklich rostet, vor allem an den Radkästen. Daher wolle mein Freund und ich ihm mal ne Anti-Rost-Behandlung zukommen lassen.

    Nur leider verstehn wir davon ungefähr so viel wie vom Raumfliegen...
    Wir haben Haftgrund von NIGRIN und Rostentferner sowie Direkt-auf-Rost-Metall-Schutzlack von Hammerite.

    Gibt es vielleicht eine idiotentaugliche Anleitung, wie man dann damit vorgeht? Einfach nacheinander nach Anleitung oder doch anders?
    meine Theorie war:
    1. abschleifen
    2. rostentferner
    3. Haftgrund
    4. Metall-Schutzlack


    Würde mich ehrlich über hilfe freuen, vielen dank schon i Voraus

    LG andy

  • Hallo Namensvetter

    Lass die Finger von Hammerit, ist absolut nichts für's Auto. Taugt was, um Gartenzäune und -möbel zu streichen, für mehr aber auch nicht...

    Grundsätzlich sollte der Rost, so gut wie möglich, komplett entfernt werden. Dazu muss der Lack natürlich runter. Das Problem ist der Restrost in den Poren, den Du mit Schleifen nicht wegbekommst.

    Da ist ein guter Rostentferner gefragt. Nicht diese Epoxy-Rostumwandler wie Brunox oder Presto, sondern z.B. Metal-Ready von POR-15 oder Fertan.

    Nach dem Entrosten kannst Du mit einem 2K-Epoxifüller (beim Lackierer besorgen) grundieren und dann mit 2K-Autolack (nicht aus der Sprüdose) auch mit dem Pinsel streichen, geht einigermassen.

    Das Wichtigste ist aber, eine nachträgliche Konservierung anzubringen. Da kann ich Dir entweder UBS-120 von Fertan oder Perma-Film von Hodt empfehlen. Auch Mike-Sanders-Fett ist da sehr gut. Die Falze (innen am Radlauf) dick einpinseln und der Rost kommt so schnell nicht wieder.

    Am besten wäre natürlich das Einschweissen neuer Bleche...nehme aber nicht an, dass sich das bei dem Wagen noch lohnt...

    Gruss
    Andi







    >Hallo,
    >
    >ich habe einen 13 Jahre alten Astra, der in letzter Zeit bedenklich rostet, vor allem an den Radkästen. Daher wolle mein Freund und ich ihm mal ne Anti-Rost-Behandlung zukommen lassen.
    >Nur leider verstehn wir davon ungefähr so viel wie vom Raumfliegen...
    >Wir haben Haftgrund von NIGRIN und Rostentferner sowie Direkt-auf-Rost-Metall-Schutzlack von Hammerite.
    >Gibt es vielleicht eine idiotentaugliche Anleitung, wie man dann damit vorgeht? Einfach nacheinander nach Anleitung oder doch anders?
    >meine Theorie war:
    >1. abschleifen
    >2. rostentferner
    >3. Haftgrund
    >4. Metall-Schutzlack
    >
    >Würde mich ehrlich über hilfe freuen, vielen dank schon i Voraus
    >LG andy

  • Hallo,

    grundsätzlich stimme ich Andi zu. Nur bei einer Sache gehen die Meinungen auseinander:

    >Da ist ein guter Rostentferner gefragt. Nicht diese Epoxy-Rostumwandler wie Brunox oder Presto, sondern z.B. Metal-Ready von POR-15 oder Fertan.

    Ich halte nichts von Metal-Ready oder Perlox. Das sind Rostumwandler auf Phosporsäurebasis(oder von mir aus Rostentferner, wenn man die Dinger so nennen will - ich würde eine Drahtbürste oder die Sandstrahlpistole als Rostentferner bezeichnen, da diese den Rost entfernen und nicht chemisch umwandeln) - leicht zu erkennen an der grünlichen Farbe. Es ist eigentlich seit langem bekannt, daß die Phosphorsäure-basierte Produkte nicht funktionieren und die Sache meist noch schlimmer machen. Der Grund ist, daß die Phosporsäure nicht bis zum Grund der Rostporen vordringt und den Rost wirklich umwandelt. Und dann hat man noch das Problem, die Phosporsäurereste zu neutralisieren. Gelingt einem dies nicht vollständig, wütet es unter dem Lack schlimmer, als unbehandelter Rost.

    Giftige Variante: Ich würde da Bleimennige verwenden, weil es kein Sichtteil ist. Dann nach 24 Stunden mit 2K-Epoxydharzprimer überstreichen (vorher Lackverträglichkeit prüfen) und mit 2K-Autolack in Wagenfarbe darübergehen.

    Ungiftige Variante: BOB-I, 2K-Epoxydharzprimer, 2K-Autolack

    Herzliche Grüße,
    Bernhard




  • Hallo,

    >Ich halte nichts von Metal-Ready oder Perlox. Das sind Rostumwandler auf Phosporsäurebasis(oder von mir aus Rostentferner, wenn man die Dinger so nennen will - ich würde eine Drahtbürste oder die Sandstrahlpistole als Rostentferner bezeichnen, da diese den Rost entfernen und nicht chemisch umwandeln) - leicht zu erkennen an der grünlichen Farbe. Es ist eigentlich seit langem bekannt, daß die Phosphorsäure-basierte Produkte nicht funktionieren und die Sache meist noch schlimmer machen. Der Grund ist, daß die Phosporsäure nicht bis zum Grund der Rostporen vordringt und den Rost wirklich umwandelt. Und dann hat man noch das Problem, die Phosporsäurereste zu neutralisieren. Gelingt einem dies nicht vollständig, wütet es unter dem Lack schlimmer, als unbehandelter Rost.

    ich hab viel mit dem Rostumwandler Cream Ex (gibts leider nicht mehr) rumprobiert und kann nur Gutes berichten. Um dickere Rostschichten abzutragen oder in die Poren zu kommen muß man das Zeug allerdings mehrmals auftragen. Man sollte mit einer einfachen Handdrahtbürste nachhelfen. Das Cream Ex weicht auch alte Lackreste auf, so daß sich die leichter entfernen lassen. Hinterher natürlich gründlich mit Wasser abspülen. So hab ich zB eine 20 Jahre alte Antriebswelle porentief entrostet. Beim Sandstrahlen hätte man so ein Ergebnis auch nur mit ausgefeilten Strahlgutmischungen erzielt. Die Welle liegt jetzt ein halbes Jahr blank hier rum und rostet nicht! Lediglich das Metall dunkelt etwas nach.

    Wie die Sache bei Blechfalzen aussieht, kann ich demnächst auch berichten.

    Bei Metal Ready hab ich allerdings beobachtet, daß sich nach der Behandlung gleich eine dünne Rostschicht bildet, aber das Zeug ist ja nur Vorbeitung einer POR Lackierung gedacht.

    Die verschiedenen Mittelchen haben halt Vor- und Nachteile. DEN Universalentroster gibt es nicht. Deswegen kann man auch keine pauschale Anleitung zum Entrosten schreiben. Man muß die Mittelchen ausprobiern und ein Gefühl dafür kriegen, was im Einzelfall geht und was nicht.

    Servus
    Wolfgang

  • Hi Wolfgang!

    >ich hab viel mit dem Rostumwandler Cream Ex (gibts leider nicht mehr)

    Hat das KSD nciht einen Nachfolger im Programm? ansonsten klingt da ja wirklich nicht schlecht, ich hab die Welle gesehen: blitzblank!

    Zum Lacken würd ich aber gerad dieses Teil noch sandstrahlen. Mein Kabinchen geht übrigens jetzt besser wie je zuvor: Zwei Lampen eingebaut und die Ansaugung verbessert :)
    Welchen Lack hast du da noch mal drauf? POR Chassislack?

    >Wie die Sache bei Blechfalzen aussieht, kann ich demnächst auch berichten.

    Das Problem ist ja, den Gammel aus der Ritze zu bekommen. Da half bei mir nur: kratzen, kratzen, kratzen. Sichtbare Rostschichten und - krater hab ich dann mit der Pistole gestrahlt. Ist zum Lackieren halt optimal. Grad bei den Fugen am T3 geht da aber viel daneben, weil man die nicht richtig abgedichtet bekommt. Kostet aber kein Vermögen, nervt jedoch (Sand überall...in den Haaren, Augen, Ohren, im Auto..)


    Gruss,
    Dirk

  • Hi!
    Ich hab auch grad eine Restaurierung meines T3 hinter mir.

    Benutzt hab ich:
    -Sandstrahlpistole mit Rückführung
    -Fertan
    -Owatrol Kriechöl
    -FluidFilm
    -Mike Sanders
    -rostbraune Rostschutzfarbe von Auto-K
    -Spritzspachtel, Feinspachtel etc.
    -üblicher Lackaufbau mit Epoxi-Grundierung und Spritz-2K-Acryl


    -Letztlich hat die Strahlpistole den besten Effekt gehabt bei der Rostbeseitigung. Ideale Lackiervorbereitung.
    -Fertan hab ich nur verwendet an Stellen, wo ich gar nicht hinkam. Zweifelhafter Erfolg, an einigen Stellen fand sich hinterher noch Tiefenrost (festsitzende "Schollen").
    -Owatrol kroch erstaunlich gut in die Falze und kam auch innen wieder raus. Über die Schutzwirkung nach Aushärtung kann ich nichts sagen, aber die prinzipielle Überlackierbarkeit hat mich zu dem Produkt geführt. Trotzdem hab ich alles, was aussen sichtbar war, mit Aceton wieder weggewaschen und tw. noch mal gestrahlt.
    -FF hab ich da benutzt, wo ich nur mit Sprühen hinkam und eine hohe Kriechwirkung haben wollte, also recht selten, da generell MS gemacht werden soll
    -MS hab ich z.T. mit Pinsel und Heissluftfön verteilt, kommt noch in alle Hohlräume. Feine Sache, zu der ich Vertrauen habe. Hab ich auch zum Fenstereinsetzen benutzt (lt. MS möglich), feiner Trick! Schützt den Rahmen gegen Lackabplatzer und lässt alles da hinflutschen, wo es sein soll.
    -Rostschutzspray: bei Kleinteilen hat es sich vorher bewährt, dafür hab ich's auch weiter benutzt. Drüber schwarzen Sprühdosen-Lack. Keine hochwertige Sache, geht aber schnell (Spiegelhalter u.ä., wo man später noch mal ran kann), hält zusammen mit Sandstrahlen wunderbar gegen mech. Einflüsse.

    Dazu noch POR15, aber das Silber ist grünlich und harmoniert vom Lackaufbau nicht mit den anderen Mitteln, ist eher was für's Grobe (wie Luftfilterkasten, AHK etc.)

    Gruss,
    Dirk


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