Richtiger Rostschutzgrund auf gestrahltem Blech

  • Hallo Leute und Spezialisten!
    Mich beschäftigt die Frage mit dem richtigen Rostschutzmittel auf sandgestrahltem Karosserieblech. Was ist das richtige?
    Ich verwende den rotbraunen Rostschutzgrund auf Kunstharzbasis der Firma Brillux aus dem Baumarkt. Der Lackierer sagte, das wäre das beste. Allerdings muß er vor dem Spachteln alles blank schleifen,weil sein 2 K Spachtel sich nicht damit verträgt. Das ist soweit einleuchtend.
    Gibt es eine 2 k Grundierung, wo es diese Probleme nicht gibt? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Primer und Epoxygrundierung.
    Ich habe bei der Techno-Classis in Essen einige Profirestaurateure gesehen, die ihre angefangenen Restaurationsobjekte in gleichem rotbraun als Grundierung gespritzt wie ich es auch verwende. Nur vermute ich, daß die Profis 2-K verwenden. Wer kennt sich damit aus. MfG.Mathias

  • Hallo,

    >Ich verwende den rotbraunen Rostschutzgrund auf Kunstharzbasis der Firma Brillux aus dem Baumarkt. Der Lackierer sagte, das wäre das beste.

    Ich bezweifle das. Was soll denn an dem Zeug so toll sein? Kunstharz ist ja sei den 70ern überhohlt.

    Allerdings muß er vor dem Spachteln alles blank schleifen,weil sein 2 K Spachtel sich nicht damit verträgt. Das ist soweit einleuchtend.

    Nicht nur da, wo gespachtelt wird. Ein weiterer Lackaufbau mit 2K-Produkten ist auf solch einem Grundmaterial schwierig. Da frage ich mich schon, wie Dein Lackierer zu seiner Meinung kommt.

    >Gibt es eine 2 k Grundierung, wo es diese Probleme nicht gibt?

    2K-Epoxydharzgrundierfüller können problemlos überspachtelt werden. Das sind meines Wissens nach die einzigen Materialen, bei denen das geht.

    > Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Primer und Epoxygrundierung.

    Primer ist nur das engliche Wort für Grundierung. Mit Primer bezeichnet man also alles, was als erste Schicht beim Lackaufbau auf blanke Blech kommt. Filler ist das englische Wort für Füller. Das ist die nächste Schicht, die kleine Unebenheiten ausgleichen soll und die Poren schließt. Heutzutage verwendet man häufig sogenannte Grundierfüller, d.h. Grundierung und Füller in einem, z.B. die von mir ober erwähnter 2K-Epoxydharzgrundierfüller.

    >Ich habe bei der Techno-Classis in Essen einige Profirestaurateure gesehen, die ihre angefangenen Restaurationsobjekte in gleichem rotbraun als Grundierung gespritzt wie ich es auch verwende. Nur vermute ich, daß die Profis 2-K verwenden. Wer kennt sich damit aus.

    Die Farbe sagt gar nichts aus. Ich denke, da hat jeder seine Vorlieben. Lesonal z.B. behauptet, daß 2K-Epoxydharzgrundierfüller das rostschutztechnische Optimum ist und empfiehlt das Material speziell für Oldtimerrestaurationen.

    Herzliche Grüße,
    Bernhard

  • >Hallo,
    >>Ich verwende den rotbraunen Rostschutzgrund auf Kunstharzbasis der Firma Brillux aus dem Baumarkt. Der Lackierer sagte, das wäre das beste.
    >Ich bezweifle das. Was soll denn an dem Zeug so toll sein? Kunstharz ist ja sei den 70ern überhohlt.
    >Allerdings muß er vor dem Spachteln alles blank schleifen,weil sein 2 K Spachtel sich nicht damit verträgt. Das ist soweit einleuchtend.
    >Nicht nur da, wo gespachtelt wird. Ein weiterer Lackaufbau mit 2K-Produkten ist auf solch einem Grundmaterial schwierig. Da frage ich mich schon, wie Dein Lackierer zu seiner Meinung kommt.
    >>Gibt es eine 2 k Grundierung, wo es diese Probleme nicht gibt?
    >2K-Epoxydharzgrundierfüller können problemlos überspachtelt werden. Das sind meines Wissens nach die einzigen Materialen, bei denen das geht.
    >> Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Primer und Epoxygrundierung.
    >Primer ist nur das engliche Wort für Grundierung. Mit Primer bezeichnet man also alles, was als erste Schicht beim Lackaufbau auf blanke Blech kommt. Filler ist das englische Wort für Füller. Das ist die nächste Schicht, die kleine Unebenheiten ausgleichen soll und die Poren schließt. Heutzutage verwendet man häufig sogenannte Grundierfüller, d.h. Grundierung und Füller in einem, z.B. die von mir ober erwähnter 2K-Epoxydharzgrundierfüller.
    >>Ich habe bei der Techno-Classis in Essen einige Profirestaurateure gesehen, die ihre angefangenen Restaurationsobjekte in gleichem rotbraun als Grundierung gespritzt wie ich es auch verwende. Nur vermute ich, daß die Profis 2-K verwenden. Wer kennt sich damit aus.
    >Die Farbe sagt gar nichts aus. Ich denke, da hat jeder seine Vorlieben. Lesonal z.B. behauptet, daß 2K-Epoxydharzgrundierfüller das rostschutztechnische Optimum ist und empfiehlt das Material speziell für Oldtimerrestaurationen.
    >Herzliche Grüße,
    >Bernhard



    Moin Bernhard!
    Herzlichen Dank für Dein fachliches Wissen.
    Wenn ich jetzt den 2-k-Epoxydharzfüller auf das gestrahlte Karosserieblech spritze, komme ich aus zeitlichen Gründen nicht gleich zur Weiterbearbeitung. Mir ist es wichtig, das das Blech bei unserer norddeutschen Salzluft nicht gleich nach wenigen Stunden wieder anläuft.Es wird daher noch lange Zeit dauern, bis der Lackierer den Wagen bekommt. Kann ich den gespritzten o.g. eigentlich mehrere Wochen stehen lassen, ohne das der Füller Wasser aufnimmt?
    Und noch eins; hatte vor Wochen den Lackierer nach Epoxygrundierung gefragt. Der kannte soetwas nicht. Oder liegt es daran, das er nur Standox verkauft?

  • Hallo,

    >Wenn ich jetzt den 2-k-Epoxydharzfüller auf das gestrahlte Karosserieblech spritze, komme ich aus zeitlichen Gründen nicht gleich zur Weiterbearbeitung. Mir ist es wichtig, das das Blech bei unserer norddeutschen Salzluft nicht gleich nach wenigen Stunden wieder anläuft.

    EP-Grundierfüller sind sehr beständig gegen mechanische und chemische Belastungen und hermetisch dicht, d.h. Feuchtigkeit kommt da nicht durch und sie altern kaum. Außerdem haften sie auf praktisch jedem lackierfähigem Untergrund. Sogesehen sind sie ein ideales Material und bieten optimalen Korrosionsschutz. Sie wurden früher nur nicht gerne verwendet, weil sie schlechter zu verarbeiten sind, als Acrylharzfülle, d.h. schlechter zu schleifen und längere Trocknungszeiten verlangen. Das ist mit den neuen 2K-EP-Grundierfüllern von Lesonal und Sikkens (ist wohl das selbe Zeug, nur ein anderer Handelsname, beides ist von Azzo-Nobel) deutlich besser geworden. Da Du von der Küste kommst: im Bootsbereich wurden schon lange EP-Grundierungen verwendet. Und wenn jemand ein Korrosionsproblem hat, dann die Jungs, die Stahl in Salzwasser einlegen, oder?

    Es ist nur so: An den Stellen, an denen der Decklack drauf kommt, solltest Du bei Lufttrocknung am folgenden Tag schleifen bzw. bei Kabinentrocknung noch am selben Tag, da Epoxydharz nach ein paar Tageb sehr hart wird (was ja von Vorteil ist) und dann sehr schwierig zu schleifen ist.


    > Es wird daher noch lange Zeit dauern, bis der Lackierer den Wagen bekommt. Kann ich den gespritzten o.g. eigentlich mehrere Wochen stehen lassen, ohne das der Füller Wasser aufnimmt?

    Kein Problem. Epoxydharz ist absolut wasserundurchlässig. Daher nehmen die Bootsjungs auch nur EP-Spachtel und keinen Polyesterspachtel. Ich würde die Grundierung nur vor Verschmutzung schützen.

    >Und noch eins; hatte vor Wochen den Lackierer nach Epoxygrundierung gefragt. Der kannte soetwas nicht. Oder liegt es daran, das er nur Standox verkauft?

    Ich will ja nix sagen, aber das ist schon sehr schwach. EP-Grundierungen gibt es schon lange. Ich habe ein Buch über Autolackierung, gerichtet an Lackierer zur Ausbildung, da werden die Vor- und Nachteile beschrieben. Bist Du Dir sicher, daß Du Dir den richtigen Lackierer ausgesucht hast?

    Herzliche Grüße,
    Bernhard

  • Mein Lackierer hat mir Standox 2k RotBraun Grundierung empfohlen. Diese ist spez. für Altfahrzeuge (lt- Standox Datenblatt). Mein Lackierer kann ganz normal mit seinem 2k Programm darauf aufbauen.

    Ich sandstrahle meine Bleche und (entfette und dann) Grundiere anschließend. Das Zeug läßt sich sehr gut verarbeiten. Zudem hat es dieselbe Farbe wie die Originalgrundierung des Wagens.

    Kaufen kann man das beim Lackierer, oder Fachhandel.

    Da meine Blechteile nach dem Strahlen eine lange Zeit hier herumstehen muß ich sie ebenfalls behandeln um Rostansatz zu vermeiden.

  • >Hallo,
    >>Wenn ich jetzt den 2-k-Epoxydharzfüller auf das gestrahlte Karosserieblech spritze, komme ich aus zeitlichen Gründen nicht gleich zur Weiterbearbeitung. Mir ist es wichtig, das das Blech bei unserer norddeutschen Salzluft nicht gleich nach wenigen Stunden wieder anläuft.
    >EP-Grundierfüller sind sehr beständig gegen mechanische und chemische Belastungen und hermetisch dicht, d.h. Feuchtigkeit kommt da nicht durch und sie altern kaum. Außerdem haften sie auf praktisch jedem lackierfähigem Untergrund. Sogesehen sind sie ein ideales Material und bieten optimalen Korrosionsschutz. Sie wurden früher nur nicht gerne verwendet, weil sie schlechter zu verarbeiten sind, als Acrylharzfülle, d.h. schlechter zu schleifen und längere Trocknungszeiten verlangen. Das ist mit den neuen 2K-EP-Grundierfüllern von Lesonal und Sikkens (ist wohl das selbe Zeug, nur ein anderer Handelsname, beides ist von Azzo-Nobel) deutlich besser geworden. Da Du von der Küste kommst: im Bootsbereich wurden schon lange EP-Grundierungen verwendet. Und wenn jemand ein Korrosionsproblem hat, dann die Jungs, die Stahl in Salzwasser einlegen, oder?
    >Es ist nur so: An den Stellen, an denen der Decklack drauf kommt, solltest Du bei Lufttrocknung am folgenden Tag schleifen bzw. bei Kabinentrocknung noch am selben Tag, da Epoxydharz nach ein paar Tageb sehr hart wird (was ja von Vorteil ist) und dann sehr schwierig zu schleifen ist.
    >
    >> Es wird daher noch lange Zeit dauern, bis der Lackierer den Wagen bekommt. Kann ich den gespritzten o.g. eigentlich mehrere Wochen stehen lassen, ohne das der Füller Wasser aufnimmt?
    >Kein Problem. Epoxydharz ist absolut wasserundurchlässig. Daher nehmen die Bootsjungs auch nur EP-Spachtel und keinen Polyesterspachtel. Ich würde die Grundierung nur vor Verschmutzung schützen.
    >>Und noch eins; hatte vor Wochen den Lackierer nach Epoxygrundierung gefragt. Der kannte soetwas nicht. Oder liegt es daran, das er nur Standox verkauft?
    >Ich will ja nix sagen, aber das ist schon sehr schwach. EP-Grundierungen gibt es schon lange. Ich habe ein Buch über Autolackierung, gerichtet an Lackierer zur Ausbildung, da werden die Vor- und Nachteile beschrieben. Bist Du Dir sicher, daß Du Dir den richtigen Lackierer ausgesucht hast?
    >Herzliche Grüße,
    >Bernhard


    Hallo Bernhard!
    Danke Dir wieder für die sachliche und fachgerechte Information.Ich denke, daß das Fahrzeug zu jemand anderem kommt. Ich vermute,daß du Profi bist? Die Aussagen meines Lackers sind tatsächlich wahr. Dieser ist selbstständig und hat ca. 6 Mitarbeiter. Kann auch sein, daß dieser 2-K-Ep nicht verarbeiten wollte. Ich lege großen Wert auf sorgfältige Vorbereitung an Oldtimern. Das sehen die Lackierer oft nicht immer so. Komme von der Küste Nähe CUX.

  • Nö, ich beschäftige mich mit dem Thema auch nur als Hobby. Die theoretische Seite ist schnell durchschaut - es gibt gute Fachbücher, Infos im Internet und die technischen Infos der Hersteller. Leider ist die praktische Seite, nämlich eine gute Lackierung hinzukriegen, ungemein schwerer. Da bin ich noch ein gutes davon entfernt.

    Bei den meisten Lackierern geht es um was anderes: wie bekomme ich eine Reperaturlackierung oder Umlackierung so hin, daß es perfekt ausschaut und welche Produkte muß ich verwendnen, damit ich das Ziel möglichst einfach erreiche. Er wird versuchen, nur Produkte zu verwenden, die er seit langem in und auswendig kennt - verstänlich, oder?

    Das Thema optimaler Rostschutz bei unserem "Alteisen" ist nicht deren Thema. Außerdem sammeln Lackierer ja keine Langzeiterfahrungen, was Korrosionsschutz angeht - außer es ist ein Betrieb, der sich auf Oldtimer spezialisiert hat. Zu so einem sollte man dann auch gehen.

    Herzliche Grüße,
    Bernhard

  • frage,

    ich muss leider bei meinem alten benz auch ausbesserungen machen, wo ich auch spachteln muss; nun bin ich kein freund vom spachteln, denn diese zieht ja wasser (glaub ich) und dann rostets wieder. hat auch einen miesen ruf, nur die kleinen löcher will ich nicht schweissen lassen. es sind v. bereiche unten im spritzbereich des autos (unter stossstange z.b.).

    als grund werde ich wahrscheinlich por15 nehmen u das prozedere zur rostentfernung; die löcher und unebenheiten spachteln, nur wo bekomm ich die ep-spachtel her? schwer zu finden, hab erst 2 seiten im www gefunden. polyesterspachtel kriegt man überall.

    evtl. lackiere ich die ausbesserungen selbst (spritzberecih untem beim kotflügel, is von natur aus schon rau). sollte zu schaffen sein, mit spraydosen. aber nur 2k-spraydosen, oder?

    danke
    flo

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