Welche Rostschutzfarbe im T3 Radkasten?

  • Hallo,

    ich hab den Radkasten von meinen T3 komplett mit der Flex (Drahtbürstenaufsatz)
    entrostet (bis auf zwei ca. 5mm² große Flächen, wo ich nicht rankomme),
    und wollte jetzt alles mit einer Rostschutzfarbe anstreichen und später Unterbodenschutz auftragen.

    Jetzt die Frage, welche Rostschutzfarbe nehm ich am besten???
    Ich hab noch eine von VW ein Originalteil "1K Korrosionsschutz-Grundierung", die ist aber seit 03.2003 abgelaufen. Kann ich die nehmen oder ist das schlecht?

    Die Reststelle, wo ich nicht rankomme, was mach ich am besten mit der??

    Und was für einen Unterbodenschutz trag ich dann am besten auf??

    Ich weiß, viele Fragen, ich hab halt davon keine Ahnung und möchte aber meinen Bus auf keinen Fall wegen Rost irgendwann hergeben müssen!!

    Danke für die Antworten,
    LG Quirin

  • Hey
    Also, wenn keine Falze ohne Blechüberlappungen in den Radkästen sind und du alles metallisch sauber hast, würde ich ne 2K-Epoxy Grundierung nehmen. Gibts auch im Yachtbedarf und kannst sie dann mit dem Pinsel gut verarbeiten.
    Wenn jedoch Falze vorhanden sind, würde ich Bleimennige auf Leinölbasis nehmen. Allerdings ist sie sehr giftig, nicht beim streichen sondern beim Spritzen oder abschleifen. Aber sie funktioniert sehr gut.Man muss noch dazu sagen, dass sie bei der jetzigen Witterung an die 6 Wochen zum Vollständigen austrocknen braucht. Aber in der Zeit wandert sie auch in alle Ritzen und stoppt dort noch jeglichen Rost den die Flex nicht erreicht hat.
    Dann solltest du zwei bis drei Schichten PermaFilm von Hodt als Unterbodenschutz auftragen. Damit solltest du ganz gut vor erneutem Rostbefall geschützt sein.

    Gruß
    Matthias

  • >Hey
    >Wenn jedoch Falze vorhanden sind, würde ich Bleimennige auf Leinölbasis nehmen. Allerdings ist sie sehr giftig, nicht beim streichen sondern beim Spritzen oder abschleifen.
    >Matthias

    Von Bleimennige ist grundsätzlich abzuraten. Es gibt überhaupt keinen Grund mehr, solche giftigen Mittel einzusetzen, weil alles, was zu Urgroßvaters Zeiten mit Bleimennige ging, weil man nicht anderes kann, heute auch mit anderen Mitteln geht.

    Bleimennige ist grundsätzlich giftig, auch beim Streichen dünstet es aus.

    Wer sein Auto in eine Sondermülldeponie verwandeln will, mag es ja gerne benutzen.

    Von einmal in Radkästen verarbeiten mag man ja auch keine Gesundheitsschäden bekommen, aber trotzdem möchte ich mal bei der Gelegenheit auf meinen Cousin hinwiesen:

    Der hat sich im Alter von ca. 24 in seinem damaligen Betrieb eine Bleivergiftung zugezogen. Das macht einen "schlanken" Fuß: mit 36 war er von den Nebenwirkunegn der Medikamente, die er danach nehmen mußte aufgedunsen wie ein Quartalssäufer, der täglich ein Faß Bier leert.

    Zum Sinn und Unsinn von Bleimennige gibt es auch einige interessante Seiten im Web, z.B.

    http://www.sternschuppen.de/html/grundierung1.html

    Man beachte den letzten Satz dort:

    "Ihren guten Ruf hat die Bleimennige schlicht daher, dass es länger dauert, bis wieder Rost sichtbar wird als bei einfacher Grundierung. Zuerst muss ja das Blei oxidiert werden, erst dann geht der Stahl weiter kaputt."

    Radkästen und Unterböden rosten aber auch von der anderen Seite. Und wenn der Rost schon innen drin sitzt: die Bleimennige sitzt erst mal außen drauf auf dem Material.

    Bleimennige wurde bei den alten Römern übrigens als Schminke verwendet. Die meistens, die es benutzten, wurden vermutlich nicht sehr alt. Und mußten für ihr frühes Ableben weder nach Karthago fahren noch sich mit unbeugsamen Galliern prügeln.

    Die Anwendung Bleimennige kann auch sehr kontraprodukiv sein, wenn irgendwo im behandelten Bereich Leichtmetalle wie Alu vorhanden sind. Bleimennige greift Alu an.

    In der Schweiz hat man das Zeug also nicht ohne guten Grund aus den Verkehr gezogen, siehe

    http://www.vslf.ch/fileupload/pdf/Giftgesetz%20ade.pdf

    Dort sind übrigens auch die Folgen der Aufnahme geringer Mengen nachzulesen und dem ist voll zuzustimmen: Blei wird vom Körper nicht abgebaut! Und deshald ist auch die Aufnahme kleiner Mengen gefährlich.

    MfG, Karl

  • Ei jei jei...Ich wusste das sowas kommt!
    "Bleimennige ist grundsätzlich giftig, auch beim Streichen dünstet es aus."
    Das erklär mir mal! Verdunstet da die Mennige, oder was?! Da trocknet doch nur die Trägersubstanz (in diesem Fall Leinölfirnis) aus, und die ist wohl nicht giftig.
    "Ihren guten Ruf hat die Bleimennige schlicht daher, dass es länger dauert, bis wieder Rost sichtbar wird als bei einfacher Grundierung. Zuerst muss ja das Blei oxidiert werden, erst dann geht der Stahl weiter kaputt."
    Hhmm, soweit ich weiß, reagiert die Mennige doch mit dem Rost...Und das man Rost zu spät sieht, kann einem mit jeder anderen Grundierung auch passieren.
    "Radkästen und Unterböden rosten aber auch von der anderen Seite. Und wenn der Rost schon innen drin sitzt: die Bleimennige sitzt erst mal außen drauf auf dem Material." Das stimmt schon, war hier aber erstmal nicht die Frage.Ich würde die angesprochenen Bereiche dann auch noch von der anderen Seite her behandeln. Würde wahrscheinlich FluidFilm NAS/AS-R und nach geraumer Zeit noch GEL BN oder Sanders hinterhergeben.
    Außerdem sagte ich ja, dass er die Mennige nur bei vorhandenen Falzen mit eventuellem Restrost nutzen soll...;-)
    Also, nichts für ungut

    Matthias

  • >Wer sein Auto in eine Sondermülldeponie verwandeln will, mag es ja gerne benutzen.


    Meiner Meinung nach ist (oder besser: gehört) ein Auto auch ohne Bleimennige (auf) eine Sondermülldeponie.

    Gruß
    Stefan

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