Flegen vernickeln

Yo Mahlzeit,
an meinem Käfer sind Stahlfelgen montiert, die ich optisch etwas aufwerten möchte.
Mir gefallen Chromfelgen ganz gut und deshalb hätte ich gern meine Felgen in Chromoptik.

Ich weiß, dass man Stahlfelgen nicht einfach mal so eben verchromen lassen kann (zu viel Aufwand für die Oberflächenvorbehandlung) und dass es auch mit dem TÜV Probleme gibt, weil sich das Materialgefüge verändert und die Festigkeit (angeblich) abnimmt.

Ich habe an anderen Autos schon eine Menge Teile vernickeln lassen, was zum einen richtig schön preisgünstig war und zum anderen keine weiteren Vorarbeiten mit sich brachte. Der Glanz war zwar nicht mit Chrom zu vergleichen, aber immer noch o.k. und besser als silber lackiert sowieso.

Zu den Felgen zurück: Wie sieht das aus, wenn man die Stahlfelgen einfach vernickeln lässt, sieht das gut aus?
Die Festigkeit lass ich jetzt erst mal außen vor, beim Vernickeln sind die Felgen ja nicht soooo hohen Temperaturen ausgesetzt...

TÜV dürfte keine Schwierigkeiten machen, denn die gleichen Felgen gibt es ja auch verchromt aus dem Zubehör.

Gruß
Johnny

Hallo,
also soweit ich weiß, wird das Vernickeln und das Verchromen galvanisch durchgeführt, also im elektrochemischen Tauchbad. Abgesehen von etwas wärmeren Badtemperaturen gibt's da keine Temperatureinwirkung (wie z.b beim Feuerverzinken).- auch keine mechanische Einwirkungen, abgesehen vom Schleifen und Polieren als Vorarbeit.
Beides trägt zur Oberflächenvergütung und Rostschutz bei.
Kann mir nicht vorstellen, dass der TÜV was dagegen einzuwenden hat, aber vielleicht hat jemand ein Gegenbeispiel zu erzählen ?..
Grüße
Gerald

Hallo Johnny,

warum willt Du Stahlfelgen fü teures Geld vernickeln lassen, wenn es Chromfelgen mit ABE auch für einen Käfer billiger gibt als das Vernicklen kostet?

> Ich weiß, dass man Stahlfelgen nicht einfach mal so eben verchromen lassen kann > (zu viel Aufwand für die Oberflächenvorbehandlung) und dass es auch mit dem TÜV > Probleme gibt, weil sich das Materialgefüge verändert und die Festigkeit
> (angeblich) abnimmt.

Das "angeblich" ist hier nicht angebracht und dazu kannst Du jeden fragen, der sich mit Maschinenbau und Metallen auskennt. Chrom ist populär gesagt ein sehr "hartes" Metall. Andere Metalle sind - auch volkstümlich gesagt - viel weicher. Weiche und harte Metalle haben ein anderes Gefüge, darin bauen sich andere Spannungen auf. Kommen sie zusammen, haben sie andere Eigenschaften, die sich bei der Erwärmun und der damit verbundenen Ausadehnung oder dem Zusammenziehen bei niedrigen Tempreaturen änden. Sie verhalten sich grob gesagt nie gleich, sind aber "verbunden" und daraus ergeben sich die von Dir erwähnten Spannungsprobleme. Beim Verchromen einer Stahlfelge wird also ein hartes Metall wie Chrom mit einem "Wald- und Wiesen-Stahl" zusammengebracht.

Nehmen wir mal an, du verchromst mit einem harten Metall wie Chrom eine Stahlfelge, die aus St 50 oder 42 geformt wurde. Dann bringst Du zwei Metalle zusammen, die sich bei Erwärmung und Abkalten in sehr verschiedenen Maßen ausdehnen oder zusammenziehen. Die beiden Metalle sind aber "verbunden" und aus all dem resultieren Spannungen zwischen beiden Metallen, die halt völlig unterschiedliche Eigenschaften haben. Aus diesen unterschiedlichen Eigenschaften ergeben sich Spannungen und die sind real und nicht nur "angeblich". Man sieht sie nicht, kann sie aber in Spannungsprüfungen sichtbar machen. Solche Spannungsprüfungen werden z.B. vorgeschrieben, wenn es um hochbrisante Bauteile wie z.B. Ventile und Anlagenteile für Kraftwerke geht.

BTW kann man Stahlfelgen noch auf eine ganz andere Art als durch teures Verchromen oder vernickeln schöner machen, die kein TÜV beanstandet: Felgen sauber machen oder entrosten und in einer mit dem Auto harmonisierenden oder kontrastierenden Farbe lackieren. Das gab es bei Autos vor 1945 serienäßig oder gegen Aufreis und sah schon damals oft gut aus. Sieht auch heute noch bei geschickter Farbwahl gut aus und ES HAT NICHT jeder eher keiner, weil heute alle cerchromte Felgen für individuell halten.

Mfg, Karl

Auch hallo allerseits,
beim elektrolytischen Verchromen, -nickeln usw. entsteht an der Kathode (Minus) atomarer Wasserstoff, der in das Stahlgefüge eindringen kann und die Festigkeit verändern kann, weswgen der TÜV etwas dagegen hat.
Mfg
Martin