Rost in Türfalz entfernen

  • Hallo zusammen,

    habe folgendes Problem: An der Fahrertüre meines Volvo 440 (7Jahre alt) hatte sich nur an der Unterseite die Nahtversiegleung angehoben; darunter Rost. Die Werkstatt hat die Stelle letztes Jahr neu versiegelt und lackiert; jetzt ist wieder alles hochgekommen.
    Also habe ich die Abdichtung entfernt - und den Rost dann auch. Jetzt kommen wir zum Kernpunkt:
    Die Bördelkante war total am rosten zwischen dem Innen- und Außenblech. Also habe ich heute einen kleinen Fräser genommen und die Bleche soweit in Späne aufgelöst, also die Naht komplett entfernt...auf 2/3 der Türunterseite, der 1/3 Rest ist nicht rostig.
    Mein geplantes weiteres Vorgehen: Sauberschleifen, Fertan-Behandlung (obwohl kein Rost mehr zu sehen), saubermachen, Zinkgrundierung, Nahtversieglung, dann Decklack.
    Oder gibt es andere Vorschläge?

    Danke,
    Gerhard
    440TD




  • Als Antwort auf: Rost in Türfalz entfernen geschrieben von Gerhard am 12. Mai 2001 20:42:53:

    Hallo,
    also jetzt habe ich die entrostete Fläche mit Fertan eingestrichen; dann nach 24 Stunden diese Schicht mittels Fräser, Schleifer und Schmirgel sowie Glaspinsel wieder entfernt (bis auf ein paar kleine graue Reste) und jetzt Zinkgrundierung aufgetragen.
    Frage: Sollte ich alles wieder entfernen, weil das Fertan nicht ordnungsgemäß mit Wasser abgespült wurde???
    Fördern die kleinen grauen Fertan-Reste neuen Rost? Oder schadet das Abwaschen mit Wasser mehr?
    Über ein paar Antworten würde ich mich sehr freuen!

    Danke,
    Gerhard
    440TD





  • Als Antwort auf: Fertan: Frage - wichtig! geschrieben von Gerhard am 13. Mai 2001 20:27:34:

    >Hallo,
    >also jetzt habe ich die entrostete Fläche mit Fertan eingestrichen; dann nach 24 Stunden diese Schicht mittels Fräser, Schleifer und Schmirgel sowie Glaspinsel wieder entfernt (bis auf ein paar kleine graue Reste) und jetzt Zinkgrundierung aufgetragen.
    >Frage: Sollte ich alles wieder entfernen, weil das Fertan nicht ordnungsgemäß mit Wasser abgespült wurde???
    >Fördern die kleinen grauen Fertan-Reste neuen Rost? Oder schadet das Abwaschen mit Wasser mehr?
    >Über ein paar Antworten würde ich mich sehr freuen!
    >Danke,
    >Gerhard
    >440TD

    Fertan braucht ne gewisse Temperatur, um richtig arbeiten zu können. Is die Temperatur zu niedrig und/oder die Einwirkzeit zu kurz (24+ h), backt das schwarze Oxid bombenfest auf dem Metall, dann kannste waschen bist Du selber schwarz wirst. Ist die Reaktion dann irgendwann abgeschlossen, wird das Oxid pulverförmig und läßt sich nach dem Befeuchten relativ leicht mit einem trockenem Lappen abputzen. Daran siehste, ob die Reaktion fertig ist, oder net. Auf Rost bleibts schwarz und das is ok so.
    Also ich machs so:
    Metall entfetten (Silikonentferner, kein Verdünner, Spritt oder so!), Abschleifen, nochmal entfetten (wichtig, F. ist auf Wasserbasis, Wasser auf Öl kann nicht halten), Fertan drauf, 24+ h warten. Sonnigen Tag aussuchen, die behandelten Teile abwaschen und in die Sonne/Heizung (Hauptsache warm, 20+°C) legen. Nach ner Stunde das erste mal abwischen und erneut mit Wasser befeuchten. Wieder warten, putzen,... bis alles schwarze Zeug runter ist. Zurück bleibt das blanke Metall, das aber dunkler ist als gerade geschliffenes. Das muß die ominöse Fertan Schutzschicht sein. Jetzt Rostschutz drauf, ggf. Spachtelmasse, Füller und Endlack. Fertig ist die Laube.

    Mit Deiner Fräs-/Schleifaktion haste jedenfalls die schützende Fertanschicht, die sich unter dem schwarzen Zeugs bildet, weggemacht. Ob Du nu alles nochmal machst, is Dir überlassen, aber ich glaube der Zink sollte es auch ne Weile tun.
    Das Fertan sollte jedoch noch evtl. vorhandenen "Micro"-Rost inaktiviert haben, auch wenn Du die eigentliche Schutzschicht weggeschliffen hast. Also ich würde es einfach mal drauf ankommen lassen.

    Ach ja, lt. Fertanbroschüre fördert das Abwaschen keinen neuen Rost.




  • Als Antwort auf: Re: Fertan: Frage - wichtig! geschrieben von Nick am 13. Mai 2001 22:01:18:

    >Fertan braucht ne gewisse Temperatur, um richtig arbeiten zu können. Is die Temperatur zu niedrig und/oder die Einwirkzeit zu kurz (24+ h), backt das schwarze Oxid bombenfest auf dem Metall, dann kannste waschen bist Du selber schwarz wirst. Ist die Reaktion dann irgendwann abgeschlossen, wird das Oxid pulverförmig und läßt sich nach dem Befeuchten relativ leicht mit einem trockenem Lappen abputzen. Daran siehste, ob die Reaktion fertig ist, oder net. Auf Rost bleibts schwarz und das is ok so.
    >Also ich machs so:
    >Metall entfetten (Silikonentferner, kein Verdünner, Spritt oder so!), Abschleifen, nochmal entfetten (wichtig, F. ist auf Wasserbasis, Wasser auf Öl kann nicht halten), Fertan drauf, 24+ h warten. Sonnigen Tag aussuchen, die behandelten Teile abwaschen und in die Sonne/Heizung (Hauptsache warm, 20+°C) legen. Nach ner Stunde das erste mal abwischen und erneut mit Wasser befeuchten. Wieder warten, putzen,... bis alles schwarze Zeug runter ist. Zurück bleibt das blanke Metall, das aber dunkler ist als gerade geschliffenes. Das muß die ominöse Fertan Schutzschicht sein. Jetzt Rostschutz drauf, ggf. Spachtelmasse, Füller und Endlack. Fertig ist die Laube.
    >Mit Deiner Fräs-/Schleifaktion haste jedenfalls die schützende Fertanschicht, die sich unter dem schwarzen Zeugs bildet, weggemacht. Ob Du nu alles nochmal machst, is Dir überlassen, aber ich glaube der Zink sollte es auch ne Weile tun.
    >Das Fertan sollte jedoch noch evtl. vorhandenen "Micro"-Rost inaktiviert haben, auch wenn Du die eigentliche Schutzschicht weggeschliffen hast. Also ich würde es einfach mal drauf ankommen lassen.
    >Ach ja, lt. Fertanbroschüre fördert das Abwaschen keinen neuen Rost.

    Vielen Dank für Deine Hilfe!
    Habe eben mit Fertan telefoniert:
    Die schwarze Schicht hatte sich gebildet und die habe ich ja einfach abbekommen; darunter hellgraue Schicht, laut Fertan die Schutzschicht die bleibt und das zeigt auch an, daß die Fertan-Reaktion abgeschlossen ist.
    Jetzt sollte man eigentlich mit Wasser und weichem Schwamm neutralisieren; aber wenn, wie bei mir, mit Zinkgrund lackiert wird, also ohne Wasser, dann schadet das verbliebene Fertan auch nicht.
    Also ist das soweit im grünen Bereich, außer daß ich meine schöne Schutzschicht weitgehend abgekratzt habe... immerhin sollte der Rost auch weg bzw. umgewandelt sein.

    Umgewandelten Rost erkennt man an dunklen Stellen, die aber gut haften, im Gegensatz zu dem schnell abblätternden dünnen überschüssigen Fertan-Film, den man abwäscht.

    Viele Grüße,
    Gerhard
    440TD




  • Als Antwort auf: Rost in Türfalz entfernen geschrieben von Gerhard am 12. Mai 2001 20:42:53:

    >Hallo zusammen,
    >habe folgendes Problem: An der Fahrertüre meines Volvo 440 (7Jahre alt) hatte sich nur an der Unterseite die Nahtversiegleung angehoben; darunter Rost. Die Werkstatt hat die Stelle letztes Jahr neu versiegelt und lackiert; jetzt ist wieder alles hochgekommen.
    >Also habe ich die Abdichtung entfernt - und den Rost dann auch. Jetzt kommen wir zum Kernpunkt:
    >Die Bördelkante war total am rosten zwischen dem Innen- und Außenblech. Also habe ich heute einen kleinen Fräser genommen und die Bleche soweit in Späne aufgelöst, also die Naht komplett entfernt...auf 2/3 der Türunterseite, der 1/3 Rest ist nicht rostig.
    >Mein geplantes weiteres Vorgehen: Sauberschleifen, Fertan-Behandlung (obwohl kein Rost mehr zu sehen), saubermachen, Zinkgrundierung, Nahtversieglung, dann Decklack.
    >Oder gibt es andere Vorschläge?
    >Danke,
    >Gerhard
    >440TD


    Mein Freund1

    Das beste Mittel ist den Rost komplett abschleifen, wie du es bereits beschrieben hast. Dann mit Zweikomponentenlack grundieren und Endlackieren.
    Jetzt mußt du die Türverkleidung abbauen und von Innen mit viel Öl und Fett den Falz einschmieren. Die nächsten 10 Jahre rostet dein Falz nicht mehr, garantiert. Und wenn jetzt einer meint das wäre nicht fachgerecht, so irrt er gewaltig. Das ist die einzige dauerhafte Methode um ein für allemal Ruhe vor Rost zu bekommen.
    Mike




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