warum ist zinkstaubfarbe schützend???

  • Als Antwort auf: warum ist zinkstaubfarbe schützend??? geschrieben von l.a. am 09. September 2001 19:24:57:

    >Denn das Zink ist doch in Lack gebunden und kann doch eigentlich so nicht sich opfern!! Oder sehe ich das falsch?



    Korrosionsschutz durch Zinkstaubbeschichtungen
    (90-95 Gewichts-%)

    1. Kathodischer Schutz :
    Der Zink der Beschichtung „opfert“ sich (Anode) für den Metalluntergrund (Kathode). Es können daher keine Fe++-Ionen mehr in Lösung gehen.
    Bestimmend für den Schutzstrom ist der Widerstand des Belages (Oxidationsprodukt = Zinkoxid/Zinkcarbonat) auf dem Zinkstaub, sowie die Umhüllung des Bindemittels. Zinkstaubbeschichtungen können aufgrund der elektrisch isolierenden Wirkung nur über Fehlstellen (z.B. mech. Beschädigungen) Elektronen abgeben.

    Der elektrochemische Ablauf kann in drei Teilvorgängen ablaufen :

    - Vorgänge am Zinkstaubkorn und im Inneren der Beschichtung (Verzementierung)
    - Vorgänge im Elektrolyten (z.B. Spritzwasser) zwischen Zinkstaubbeschichtung und , z.B. durch mech. Beschädigung, freigelegten Stellen des Metalluntergrundes
    - Vorgänge an der Metalloberfläche des Untergrundes

    Die angesprochenen mech. Beschädigungen rosten nicht, wenn sie flächenmäßig nicht zu groß sind, sondern bedecken sich mit einer weißen Schutzschicht von Zinksalzen, die ein Rosten des Stahls für einen längeren Zeitraum verhindern.

    Aufgrund der vorgenannten Wirkungsweise wird es auch nie zu Unterrostungen der intakten Zn-Beschichtung kommen, so dass einfache Reparaturen oder Ausfleckungen möglich sind.

    Da die Entfernung von Korrosionsprodukten des Zinks, die schon nach kurzer Zeit entstehen können, zu Problemen führen kann, ist es zweckmäßig, diese Zn-Grundbeschichtungen mit einer Deckbeschichtung zu versehen.

    2. abdichtende Schutzwirkung (Verzementierung)

    Unter Einfluss von Sauerstoff und evtl. CO2 beginnt die anfänglich poröse Zn-Beschichtung zu verzementieren. Dieser Vorgang beginnt von außen her bis zu einer gewissen Tiefe. Eine solch ideal verzementierte Beschichtung ist ein hervorragender Untergrund für eine nachfolgende Deckbeschichtung.

    Restrost größer als 5% der Oberfläche werden von Zn-Staub nicht mehr verkraftet. Eine vernünftige Oberflächenvorbereitung ist also erforderlich.

    Nicht zu dick auf großen Flächen auftragen, da die Gefahr der Blasenbildung besteht (Herstellerangaben beachten).

    Die nachfolgende Deckbeschichtung (egal ob 1- oder 2K-Lacke) muss sich mit Zinkstaub vertragen.

    Mit freundlichen Grüßen
    http://www.korrosionsschutztechnik.de






  • Als Antwort auf: Re: warum ist zinkstaubfarbe schützend??? geschrieben von andre am 10. September 2001 13:00:48:

    daß das Zink sich nur bei Vorhandensein von schadstellen opfern kann und====

    Unterrostungen/ das Unterwandern nicht möglich sein soll! Das findet zwar erst nach einer Beschädigung statt aber irgendwann an stellen, die nicht Beschädigt sind (wenn das Zink an der Schadstelle nicht mehr schützen kann)

    Danke für die Info! L.A.




  • Als Antwort auf: Aha, aber unlogisch ist..... geschrieben von l.a. am 11. September 2001 21:21:40:

    >daß das Zink sich nur bei Vorhandensein von schadstellen opfern kann und====

    1.Sobald eine Schadstelle vorhanden ist, gibt es einen Potentialunterschied zwischen dem unedlen Zink und dem edleren Untergrund Stahl. Voraussetzung für den Elektronenfluss ist das Vorhandensein eines Elektrolyten, z.B. Wasser. Das unedle Zink geht in Lösung und verschließt die Schadstelle mit seinen passivierenden Korrosionsprodukten, wenn Sie nicht zu groß ist.

    >Unterrostungen/ das Unterwandern nicht möglich sein soll! Das findet zwar erst nach einer Beschädigung statt aber irgendwann an stellen, die nicht Beschädigt sind (wenn das Zink an der Schadstelle nicht mehr schützen kann)

    2. Der Schutzverlust an unbeschädigten Stellen kann viele Ursachen haben :

    - falsche Oberflächenvorbereitung
    - zu dick aufgetragene Zn-Beschichtung
    - leichte Kondenswasserbildung zum Zeitpunkt der Beschichtung
    - Kreidung (Bindemittelabbau)
    - etc.

    >Danke für die Info! L.A.





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