Dringende Frage mit Bildern!

  • Hallo allerseits,


    Ich lasse ja derzeit meinen Volvo schweissen (Reparaturbleche einsetzen). Ich habe dem Karosseriespengler ausdrücklich gesagt, er soll die Reparaturstellen unbehandelt lassen, damit ich danach Owatrol, Leinölfirnis, etc.. in die Falze laufen lassen kann und darüber dan 3in1.


    Er hat wie auf den Bildern zu sehen ist, bereits irgend eine Pampe darüber gestrichen!! Er zitierte "wenn ich da nichts drauf mache, hast du nach 10 Minuten wieder Rost".


    Ich bin ziemlich sauer! Wie würdet Ihr nun vorgehen? Oder war sein Handeln richtig? Was sagt Ihr zu den Bildern? ...ich bin nicht so überzeugt!...vielleicht täusche ich mich ja!



    Hier sind Bilder:


    www.technicalnet.ch/volvo440/440_restauration/hp_schneider

  • Leider hat sich bis jetzt niemand zu den Bildern geäussert. Falls sich jemand schämt, per PM geht's auch!


    Ich habe heute eine Rechnung in der Höhe von 3500€ bekommen, enthalten dabei sind Blech einschweissen, lackieren, occ. Motorhaube, Reinigungsarbeiten. Das Auto habe ich jedoch noch nicht besichtigen können! Mein Bauchgefühl sagt nach wie vor nichts gutes, deshalb wäre ich über Eure Meinung sehr dankbar!



    Gruss Matthias

  • Quote

    Er hat wie auf den Bildern zu sehen ist, bereits irgend eine Pampe darüber gestrichen!! Er zitierte "wenn ich da nichts drauf mache, hast du nach 10 Minuten wieder Rost".


    Ich bin ziemlich sauer! Wie würdet Ihr nun vorgehen? Oder war sein Handeln richtig? Was sagt Ihr zu den Bildern? ...ich bin nicht so überzeugt!...vielleicht täusche ich mich ja!

    Welche "Pampe" ist es denn? Gegen einen guten 2K-Primer oder Brantho Korrux Nitrofest wäre nichts einzuwenden. "Nach 10 Minuten wieder Rost" ist Quatsch, aber allzu lange mit der Grundierung zu warten, das wäre auch verkehrt. Allerdings kommt Du nicht mehr mit einem dünnflüssigen Rostschutz zwischen eventuell vorhandene Blechüberlappungen, wenn deren Ritzen nun dick mit Primer zugeschmiert sind.


    Eine weitere Frage wäre also, mit wie großer Überlappung geschweißt wurde.


    Und noch eine Frage wäre, ob die eingeschweißten Bleche, an deren Innenseite man jetzt nur noch schlecht rankommt, vorher mit Schweißprimer behandelt wurden. Die Schweißnähte selber müssen ohnehin nachträglich versiegelt werden, weil der Schweißprimer dort verbrennt. Aber auf der Fläche ist Schweißprimer sinnvoll.


    Anhand der Fotos ist es nicht ganz einfach zu beurteilen, aber ich finde die Ausführung der Schweißarbeiten okay. Vor allem Radläufe sind schwierig zu machen, und der Radlauf hinten rechts (Bild 16) sieht gut gelungen aus. Pfusch habe ich nicht entdecken können.


    MfG, Hanseat [Blocked Image: http://www.abload.de/img/vanishcbrh.gif]

  • Ganz herzlichen Dank Hanseat!


    Dann bin ich bereits sehr beruhigt. Es sieht so aus, als könnte ich solche Arbeiten zu wenig genau beurteilen! Ich will niemandem unrecht tun!


    Auf den Bildern sehe ich restrost, ist das falsch interpretiert oder ist das unbedenklich? Ich war immer der Meinung, dass aller Rost entfernt gehört, da auf Dauer nichts hilft auf angerosteten Blechen (Siehe Dein oder Stobi's Rostschutz-Test, weiss jetzt nicht mehr wer den von euch gemacht hat).


    Wie gesagt, ich habe das Auto noch nicht gesehen, aber ich werde mir die Falze mal ansehen. Ich bin der Meinung dass dort sauber gearbeitet wurde. Dann werde ich mal die Falze mit Owatrol "spülen" und danach mit Brantho 3in1 darüber. Oder ist das falsch?




    Gruss Matthias

  • Das braune was du da siehst kann zum Teil auch vom schweissen der Rauch sein der am Blech haftet, das sieht auf Fotos manchmal auch nach Rost aus. Oder es ist noch vom schleifen ein bissel brauner Schleifstaub. Das sieht auf bilder auch immer furchterregend aus, vor allem mit Blitz.


    Da graue Zeug was da gesprüht wurde sieht mir nach Sprühdose aus, das ist das einzige was in diesem Farbton noch gängig ist. Einfach probieren ob du es mit 2k-Verdünnung / Acrylverdünnung wegwischen kannst. NICHT NITROVERDÜNNUNG oder son anderen Rotz. Und NICHT AUS DEM BAUMARKT. Das ist wichtig weil das Zeug zuviel Öl enthält. Das zieht dir in die Ritzen und dann haftet da garnix mehr.


    Restrost, nunja es gibt Stellen an die kommt man nicht dran, weder zum rausschneiden noch zum entrosten. Da muss man mit leben. Denn sonst müsste man das halbe Auto auseinandersägen und für alles selber Bleche dengeln. Da kommste unter Fünfstelligen Beträgen halt nicht weg.


    Wenn du noch Stellen hast wo von aussen Restrost ist, naja dann kannste die immer noch abschleifen. So an sich sehe ich da auch nichts was verkehrt oder gepfuscht wäre, man kanns ja jetzt nur so äusserlich betrachten. Aber da ich dort viele Schweisspunkte von den Blechrückseiten sehe, gehe ich davon aus das dort auch richtig Bleche hintergeschweisst wurden und es keine Sperrangelweit offene Stellen gibt. Schmale offene Stellen und Schlitze bleiben immer irgendwo, lässt sich manchmal nicht verhindern wenn sich das Blech durch die Wärme unvorhergesehen zieht oder ein Nachbauteil aus dem Zubehör schlichtweg nicht passt.


    Was du nun machen musst ist grundieren und danach abdichten. Ich rate da wie immer zu 2k-Grundierung wo auch NICHT vorher noch irgendwas anderes hinkommt, also kein Owatrol, kein heiliges Zauberzeug. Sonst kann eine Grundierung nicht ihre Arbeit tun.

  • Um nochmal auf dieses Thema zurück zu kommen: Ich bin stinksauer!


    Ich habe inzwischen das Auto abgeholt und mich seit anfangs dieser Woche daran gemacht, alles andere schön zu machen (Motor ausgebaut um zu überholen, Motorraum entrostet, Motorträger restaurieren, etc...) Die eher unsichtbaren Stellen vertraue ich mir selber an zum entrosten, einen Radlauf einschweissen kann ich nicht dass es nachher ordentlich aussieht. Aber wie man gründlich entrostet + konserviert habe ich ja hier gelernt und mir entsprechende Sachen im KSD bestellt.


    Leider hat der Kollege der die Radläufe gemacht hat keine Ahnung von Rostschutz, oder gab sich einfach gar keine Mühe. Obwohl ich den Auftrag gegeben habe, alles so gründlich wie möglich zu machen, die Kosten seien diesmal nicht so relevant. Ich habe ihm sogar Nitrofest + 3 in 1 mitgegeben, mit dem Wunsch, diese Sachen zu verarbeiten.


    Fakten:


    - Radlauf ist von innen her nicht geschützt, blankes Blech!


    - Diverse Rostnester am Bodenblech wurden einfach übersprüht, darunter ist alles noch unbehandelt.


    - Ein eingesetztes Blech im Schweller wurde ohne Grundierung übermalt, die Farbe kam beim Reinigen auf den Putzlappen!


    - Die Übergangsstellen am Schweller wo das neue Blech eingesetzt wurde, wurden nicht entrostet. Krankes Blech war ohne Grundierung übermalt worden (Blasenbildung unter dem neuen Lack sichtbar).


    - Eine ca. 10cm lange starke Anrostung am Schweller wurde gänzlich unbehandelt gelassen. Das Blech hat kleine Löcher nach dem abschleifen, der rest ist mit Rostporen übersät!!


    - Der Türfalz hinten links wurde mit einer Dichtmasse überzogen + drüber gemalt, darunter befindet sich der ursprüngliche Rost. Alle anderen Türen sind gänzlich unbehandelt.


    - Diverse Rostige Schrauben wurden innen rund genudelt da sie nicht entfernt werden konnten und so gelassen.


    - Löcher für Plastikmuttern sind zum Teil durchgerostet und so gelassen.


    - Eine Durchrostung im hinteren Radhaus wurde mit Bitumen überstrichen. Von innen her war alles faul (jedoch gut versteckt unter einem angeschrauben Blech.


    Der ausgerissene Türstopper wurde gar nicht beachtet, ich soll selber ein Dopplerblech von hinten einklemmen! Obwohl das in der Auftragsliste stand.


    Hier sind einige Fotos, bitte um Kommentare dazu:


    Leider habe ich noch nicht alles fotografiert, mehr Bilder werden folgen. Hier nur einige wenige im voraus.


    [Blocked Image: http://www.technicalnet.ch/volvo440/440_restauration/image002.jpg]




    [Blocked Image: http://www.technicalnet.ch/volvo440/440_restauration/image004.jpg]




    [Blocked Image: http://www.technicalnet.ch/volvo440/440_restauration/image005.jpg]

  • Tjoa, da bin ich jetzt wenig überrascht. Wie ich schon sagte, wenn der wirklich JEDE kleine Stelle machen soll dann wär der Betrag fünfstellig geworden und das bezahlt dann niemand mehr freiwillig. Die Arbeiten die ich da so sehe schätze ich so auf irgendwas im Bereich 500-1000 Euro, das wäre auch in einer freien Werkstatt dafür üblich. Wobei ich jetzt ja nicht alles richtig beurteilen kann nach den Bildern.


    Allerdings ist dieses übergepinsel mit Unterbodenschutz usw. wirklich nicht überzeugend. Das sieht für mich wie nach normalem Werkstattpfusch aus, nicht nach Karosseriearbeiten. Da hätte er die Stellen lieber gänzlich unbehandelt gelassen statt auch noch was draufzupinseln was man dann auch noch schwer wieder entfernen kann.


    An den Schweissarbeiten selbst wäre nichts auszusetzen meine ich, nach den Fotos jedenfalls. Wenngleich es sinnvoll gewesen wäre die Teile vorher zumindest mit Schweissprimer zu sprühen. Das ist eine schweissbare leichte Grundierung die als erster Schutz dient und die nur direkt an Schweisspunkten wegbrennt und dabei keine Blasen wirft. Der Rest um den Schweisspunkt bleibt dabei geschützt.


    Aber noch ist ja nichts verloren, lässt sich alles noch in Ordnung bringen.

  • Jetzt bin ich wieder überrascht.
    3500 Euro halte ich jetzt für etwas viel eigentlich, aber wie gesagt kann ich auch nicht den Gesamtumfang richtig einschätzen. Regional ist das leider auch sehr sehr unterschiedlich. Für den Preis wäre bei uns hier z.B. auch lackiert, Innenaufbereitung und Serviceteile wie Bremsen, Auspuff, Motorservice gemacht und vielleicht TÜV drauf falls er beim ersten mal gleich durchkommt. Also volles Programm im Prinzip.


    Was du selber tun kannst ist halt alles mit Flex und Zopfbürste erstmal so gut es geht freizulegen. auch die Stellen die nicht behandelt wurden und wo Rostblasen unterm Lack sind. Vor allem um die Rostblasenstellen so weiträumig wie möglich. Dann mit Verdünnung die graue Grundierung überall wegwischen und danach dann einmal mit Silikonentferner entfetten.


    Naja und dann muss man wieder weiterschauen was da ans Tageslicht kommt und wie das zu behandeln wäre. Da wären dann wieder Fotos angebracht um das alles zu beurteilen.


    In der Regel geht es dann halt mit Rost rausschneiden los wenn es dicker rost ist. Oder Rost abschleifen wenn es nicht so schlimm ist. Bleche zuschneiden und auf- oder einschweissen, je nachdem wie es machbar ist. Mitten auf ein Seitenteil kann man ja schliesslich kein Blech einpassen und rundum schweissen. Im unteren Bereich an den Schwellern oder Bodenblech ist es auch keine Schandtat wenn man eine Briefmarke schweisst. Also ein Blech und dann aussenrum Schweisspunkte. Man muss es nur korrekt innen und aussen grundieren und dann abdichten von aussen und von innen dann Fluidfilm rein. Dann hält das Tausend Jahre. Das sehen viele natürlich anders, aber irgendwo sind ja auch Grenzen wo der Aufwand einfach nicht gerechtfertigt ist. Das halbe Auto zerschneiden um an eine unzugängliche Stelle ranzukommen wäre z.B. nicht mehr Verhältnismässig. Da muss dann eine Briefmarke reichen.

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