Frage wegen Rost gebrauchtkauf

  • Hallo Liebes Forum,


    Erst mal Danke für die Rasche Aufnahme!



    Ich hoffe ich bin bei euch Richtig.


    Hier zu meiner eigentlichen Frage, ich würde mir Privat einen Gebrauchten LKW kaufen. Leider hat dieser am Unterboden teils sehr viel Rost. Nun würde ich euch mit eurer langen Erfahrung fragen ob da noch was zu machen ist oder ob das ein Hoffnungsloser fall ist. (Anbei Fotos)


    Zweites würde ich fragen ob es recht den Rost mit einer Drahtbürste (Oder Flex) runterzumachen und mit einen Rostumwandler zu behandeln, im nächsten schritt würde ich den Unterboden mit Bitumen einschmieren und die Hohlräume mit Seilfett einlassen.


    Vielen dank im vorhinein.

  • Ja Hallo,
    sieht doch noch gut aus für einen LKW, da kenn ich viel schlimmeres. Es ist ja dickeres Material als bei einem PKW. Eigentlich sollte es reichen das mit der Flex zu entfernen. Anschliessend 2k EP drauf und dann Unterbodenschutz wenn du willst. Seilfett wäre sicher ganz gut bei nem LKW, da sind viele Löcher wo Wasser durchspülen kann und da muss es ein Hohlraumschutz sein der fest genug ist und trotzdem im Sommer bei der Wärme wieder weich wird. Vielleicht ein bissel mit Fluidfilm verdünnen.

  • Ja da kannst du Bitumen nehmen. Im Normalfall ist Bitumen nicht so gut, aber bei einem LKW sicher sinnvoll weil Bitumen sehr fest wird und daher gut gegen Beschädigungen durch Steinschlag usw. schützt. Für stark beanspruchte Flächen kann man das nehmen. Hab bei sowas den ganz simplen aus dem Baumarkt benutzt, Holts Unterbodenschutz in der grossen Dose. Kostet was um 13 euro.


    Edit:
    Oder halt gleich alles mit Seilfett machen, ich glaub das wäre zäh genug um auch als Unterbodenschutz zu dienen. Allerdings weiss ich nicht wie gut das gegen Beschädigungen schützen würde.


    Man muss es halt jährlich einmal kontrollieren weil es austrocknen und dadurch rissig werden kann. Dagegen kannst du vorbeugen indem du das Bitumen einmal im Jahr bei der Kontrolle mit einem öligen Mittel einsprühst. Das zieht dann ein und hält die Sache elastisch. Ein Kriechöl würde gehen, hält sich aber nicht so lange weil das nur ein hauchdünner Film wäre der dann nicht lange genug einziehen kann.


    Fluidfilm AS-R aus der Sprühdose wäre dafür besser geeignet. Das ist nicht zu dünnflüssig und hat sehr gute Kriechfähigkeit und kann in den Unterbodenschutz gut einziehen. AS-R entspricht dem NAS, enthält aber zusätzliches Kriechöl. Fluidfilm ist eigentlich ein Hohlraumschutz und wäre daher auch für andere Hohlräume geeignet. Solange durch den Hohlraum nicht grosse Wassermassen durchspülen hält sich das recht gut. Etwas günstiger wäre Fluidfilm NAS aus dem Kanister, das musste dann halt auf das Bitumen pinseln. Kostet dann natürlich nur halbsoviel, bei den grossen Flächen am LKW bräuchteste ja bestimmt 10 Sprühdosen zu je 9 Euro. Ein Kanister NAS kostet dagegen so um die 50-60 Euro. Alternativ kann man das mit einer Unterbodenschutzpistole aufsprühen.

  • Ich bin rostmäßig kein Experte. Aber, wie schon von anderen gesagt - es kommt auch auf die Materialdicke an.


    Mein Pkw hatte Oberflächenrost an Hinterachsteilen, die sind aber aus 3-5mm dickem Stahlblech. "Korrosion ohne erkennbare Schwächung" hieß es im HU-Bericht.


    Ähnlich würde ich es auch hier sehen. Bei einem Pkw mit 0,8mm Blech wäre sicher einiges schon an der Durchrostungsgrenze. Beim Lkw siehts da anders aus.


    Ich würde erstmal alles so gut es geht mit der Drahtbürste entrosten. Dann 2x Büchner Roststopp drauf (die Ackerschlepperrestaurateure schwören auf das Zeugs). Ich hab meine Hinterachsteile auch damit gepinselt und 2 Jahre später gabs keine Beschwerden. Zum Schluß noch mit schwarzem Lack überstreichen.


    Zum Rost am Blattfedernpaket solltest du mal einen Lkw- oder Landmaschinenfachmann fragen. Aber so schnell rosten die auch nicht durch.

  • Warum jetzt bei einem LKW mehr Steinschlag und Co auftreten sollen, kann ich gerade nicht wirklich nachvollziehen - aber darum geht es ja nicht.
    Ich habe 2 Geländewagen, von denen zumindest einer auch als solcher genutzt wird.
    Ich habe beide von Anfang an mit Wachs und Fett behandelt und musste dann feststellen, dass diese Art von Unterbodenschutz extrem pflegeintensiv ist, also oft ausgebessert werden muss, zumal das eine Auto in Afrika läuft mit hohen Temperaturen. Aber einmal Wachs - immer Wachs, als Rostschutz aber sehr gut. Bitumen über Wachs geht nicht.


    Ich würde Dir Folgendes empfehlen
    1. Groben Rost entfernen und zumindest teilweise sandstrahlen (wenn es wirklich gut werden soll und der Wagen nicht verkauft, sondern vererbt werden soll :) )
    2. den Unterboden in Leinölfirniss/Terpentinersatz (im 1:1 Mix) ertränken und ein paar Tagen trocknen lassen. Das zieht sehr gut in alle Spalten.
    3. Erst dann Bitumen auftragen.
    4. So alle 2 Jahre nochmal mit dem Mix drübersprühen


    Fett würde ich nicht großflächig einsetzen. Auch wenn ich keinen LKW habe, sieht es auf den Bilder doch so aus, als müsstest Du öfters Hand anlegen. Da wird dann eine schmierige Sauerei.


    Holt hatte ich vor 30 jahren an meinem VW-Jetta eingesetzt. Damals taugte das gar nicht.


    In Hohlräume jeglicher Art gehört bei einem angerosteten Wagen immer Fett. Seilfett kenne ich nicht, wenn es dem Kettenfett ähnlich ist, wäre mir das zu klebrig.

  • Steinschlag in dem Sinne das ein LKW im normalen LKW-Betrieb ja nicht nur auf guten Strassen unterwegs ist. Das Holts bzw. allgemein Bitumen wird sehr zäh und schützt vor den meisten Steinschlägen.


    Ok, wenn das ein reines Restaurationsobjekt wäre, dann gebe ich dir Recht. Bin jetzt davon ausgegangen das der LKW auch als LKW benutzt wird.

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